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Musikpsychotherapie

 

Musik ist eine besondere Art von Sprache. Eine Sprache, die im unmittelbaren Kontakt zur Welt der Gefühle und dem eigenen Körper steht. Eine Sprache des Erlebens, Spürens und Gewahrwerdens. Eine Sprache, die berührt und unfassbare Ressourcen aktiviert.


Ansatz

Musiktherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, in dem die Musik Ausdrucks-, Kommunikations- und Interaktionsmittel zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung ist.

 

Mit Hilfe der Musik können auf non-verbaler Ebene seelische Prozesse und die Lebensmethode des Einzelnen erlebbar, erfahrbar und somit veränderbar werden. Emotionen, Stimmungen, Wünsche,  körperliche Erfahrungen und Nichtbewusstes können ausgedrückt, nachgespürt und gestaltet werden. „Unsagbares“ (sprachlich nicht oder schwer fassbares) kann somit in eine Form gebracht, erlebbar und veränderbar werden. Die nicht verbale Botschaft der Musik ermöglicht u.a. einen unmittelbaren Zugang zum Unbewusstem  und ein symbolhaftes Erleben von Nähe und Distanz.


Die Aspekte Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie soziale Fähigkeiten und Möglichkeiten können in musiktherapeutischen Interaktionen zum Vorschein treten und neu gestaltet werden. Damit eröffnet die Musiktherapie einen Raum für gegenwärtiges Erleben, Probehandlungen und Selbsterfahrung.

 

Der Therapeut, der mit Hilfe musikalischer Empathie die Funktion eines Resonators übernimmt, begleitet den Patienten in dem musiktherapeutischen Prozess. Musiktherapie bedeutet nicht, dass ausschließlich musikalisch gearbeitet werden muss. In der Regel gestaltet sich eine Sitzung aus dem Wechsel von Spielen, Sprechen, Schweigen und Musikhören. Die Musik als Schutzfunktion kann in diesem Kontext eine große Rolle; so kann Unaussprechliches zum Ausdruck kommen und mitgeteilt werden, ohne durch Worte festgelegt werden zu müssen. 

Gitarrenhals
Kontrabasskopf
Kontrabasssteg

Zielsetzung

Durch die Musiktherapie sollen sowohl starr gewordene seelische Zustände vorsichtig wieder in Bewegung gebracht, als auch allzu Bewegliches musikalisch gehalten und gestaltet werden. So kann Unstrukturiertem eine Form und nicht Fließendes wieder in Schwingung gebracht werden.

 

Folgende Aufgabenfelder lassen sich in dem zu Grunde liegenden psychisch-körperlich-sozialen Therapiegeschehen charakterisieren:

 

  • Stärkung von Ressourcen und Potentialen

  • Selbstwirksamkeitserleben

  • Aktivierung und Belebung des Gefühlsausdrucks 

  • Beziehungs- und Gemeinschaftserfahrungen

  • Stärkung des Selbstvertrauens

  • Förderung von kreativer Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit

  • Verbesserung von Selbst- und Fremdwahrnehmung 

  • Unterstützung der Abgrenzungs- und Selbstbehauptungsprozesse

  • Förderung der Kommunikations- und Dialogfähigkeit

  • Stärkung der Konzentrationsfähigkeit

  • Sensibilisierung für Körper-, Handlungs-, und Bewegungsvorgänge

Metronom

 


Die Lehrmusiktherapie dient der Sicherung der Ausbildungs- und Behandlungsqualität in der musiktherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung.